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28.11.2023

Martin Plögers Inzit zur nachhaltigen Entwicklung der medizinischen Infrastruktur in Eritrea

Bevor Martin Plöger vor 14 Jahren als Validierer zu der Normec Hybeta kam, arbeitete er als Techniker bei einem Hersteller für Sterilisatoren.
Seine erste Reise nach Eritrea unternahm er im Jahr 2007, um dort ehrenamtlich für den Verein ARCHEMED zu arbeiten und vor Ort Sterilisatoren in Krankenhäusern aufzubauen (gespendet werden diese von Krankenhäusern aus Deutschland). In diesem Jahr hat er sich bereits zum 13. Mal auf den Weg zu einem meist 1,5 – 2 wöchigen Aufenthalt gemacht.

Zum Verein

Der Verein ARCHEMED hat es sich zum Ziel gemacht, die medizinische Infrastruktur in Eritrea nachhaltig aufzubauen, um so das Leben der Kinder vor Ort zu verbessern.
Die Hilfe ist kostenfrei und erfolgt ohne das Ansehen nationaler, religiöser oder politischer Herkunft.
Die Teams, die dieses Ziel umsetzen, bestehen aus ca. 250 ausschließlich ehrenamtlich tätigen Medizinern, Krankenschwestern und -pflegern, Hebammen, Technikern, Handwerkern und Ingenieuren – sie sind international besetzt.

Neben der unmittelbaren medizinischen Hilfe liegt ein weiterer Schwerpunkt in der fachlichen Schulung der einheimischen Ärzte und Schwestern. Dazu gehören Maßnahmen wie die operative Versorgung von Kindern, die allgemeine Kinderheilkunde (mit dem Schwerpunkt Neonatologie), der Aufbau der Perinatologie – durch eine sichere Geburtsbegleitung und die anschließende Versorgung der Früh- und Neugeborenen, soziale Projekte und Bau- und Infrastrukturprojekte.
Finanziert wird der gesamte Verein über Spenden aller Art: Geld- und Materialspenden, sowohl von Firmen, Stiftungen als auch öffentlichen Einrichtungen. Darüber hinaus gibt es noch viele Kooperationen mit anderen gemeinnützigen Organisationen.

Wie kam Martin zu ARCHEMED? Der Gründer des Vereins ist Dr. Peter Schwidtal, seinerzeit der Hausarzt eines Freundes von Martin. So kam der Kontakt eher zufällig zustande. Leider verstarb Martins Freund an Leukämie – bereits ein Jahr nach Martins zweiter Reise mit ihm. Von da an übernahm er alle Aufgaben von ihm und führt seine Arbeit bis heute erfolgreich fort.

Das Projekt

Waren es zu Beginn nur Neugier- und Abenteuerlust, die Martin nach Eritrea brachten, sind es schnell Land und Leute geworden, in die er sich verliebt hat.
Durch die regelmäßigen Aufenthalte einmal pro Jahr sind dazu noch schöne Freundschaften entstanden, die bis heute bestehen.
Die erste Anlaufstelle ist immer Asmara, die Hauptstadt Eritreas. Im Umland dieser gibt es mehrere Ortschaften, an denen er bereits tätig geworden ist und die Menschen durch den Aufbau von Sterilisatoren unterstützt hat.
In diesem Jahr betreut er ein Projekt in Keren, der zweitgrößten Stadt des Landes. Dank seiner Arbeit vor Ort sind invasive Eingriffe mit sterilen Instrumenten möglich und er leistet so seinen Beitrag zur Sicherheit der Patienten und behandelnden Ärzte.
Was sich auf den ersten Blick einigermaßen unspektakulär anhören mag, ist in der Realität allerdings mit einigen grundsätzlichen Problemen verbunden. Ein dauerhaftes Thema ist die Grundversorgung mit Strom und Wasser, da die immer spärlicher wird. Um den zur Verfügung stehenden Strom gleichmäßig zu verteilen, wird dieser jeden Tag einem anderen Ortsteil zugeordnet – das sorgt gleichzeitig dafür, dass es nachts so dunkel ist, dass man seine Füße auf dem Boden nicht sehen kann – je ländlicher es wird, desto schlimmer ist die Situation.
„Als Europäer kann man sich das gar nicht vorstellen, weil es bei uns so einen Lichtsmog gibt!“ – so Martin Plöger.
Doch nicht nur die mangelnde Strom- und Wasserversorgung erschweren die Unterstützung vor Ort, auch der Bürokratismus erfordert Geduld. So ist es beispielsweise nur Einheimischen erlaubt, SIM-Karten für die Internetnutzung zu kaufen und auch bei der Zulassung eines kleinen Bullis stockt es seit nun mittlerweile sechs Jahren, da diese nur mit Einschränkungen genehmigt würde und eine Nutzung quasi unmöglich gemacht wird.

Doch was treibt Martin an, diese Reise immer wieder anzutreten?

Während seiner Aufenthalte erlebt er auch immer wieder viele schöne Dinge, wie zum Beispiel die Übernachtung am Strand auf einer unbewohnten Insel im Dahlak-Archipel im Roten Meer oder die Teilnahme an Veranstaltungen und das Besuchen von Orten, die man als Europäer niemals zu sehen bekommen würde – Erlebnisse, die er nie mehr vergessen wird.
Auch seine beiden Kinder sind schon in den Genuss eines Besuches vor Ort gekommen. Sein Sohn hat dort sogar das Autofahren gelernt (und das mit erst 16 Jahren). Dank der offenen und herzlichen Art der Eritreer haben sie schnell Kontakt zu Gleichaltrigen geknüpft und waren immer den ganzen Tag mit ihnen unterwegs. Martin ist stolz darauf sagen zu können, dass seine Tochter und sein Sohn jederzeit wieder mit ihm kommen würden, weil auch für sie die Zeit dort eine Unvergessliche war.
Die Erlebnisse sind es auch, die ihm dabei helfen, die nicht so positiven Momente zu überstehen. Die Momente, in denen herzkranke Kinder abgewiesen werden müssen, weil das Screening der Ärzte ergeben hat, dass die Überlebenschancen zu gering sind, als dass sich eine Operation lohnt, da nur bei guter Prognose geholfen wird, bzw. überhaupt geholfen werden kann. Oder auch die Momente, in denen Kinder mit Diabetes nicht behandelt werden können, weil es in ihren Dörfern schlicht und ergreifend keine Möglichkeit gibt, die notwendigen Medikamente zu kühlen.

All diese Erlebnisse, Herausforderungen und Erfolge sind es, die Martin motivieren etwas verändern zu wollen und die ihn immer wieder nach Eritrea fliegen lassen. Die vielen Erfahrungen aus den vergangenen Jahren in einen kurzen Text, bzw. ein Interview zu bringen, fiel ihm nicht leicht – denn es gibt noch so viel mehr zu erzählen. Genau so ist es bei der Auswahl der Bilder, denn auch da gibt es viele hunderte, die alle eine andere Geschichte erzählen oder ein anderes Leben vorstellen.

Auf die Frage, was man tun kann, um ihn zu unterstützen, antwortet er ganz bescheiden, dass es ausreicht, wenn ihm die Vereine, Sponsoren und Unterstützer weiterhin so positiv und wohlwollend gegenübertreten. Wieder etwas, das Martin, sein Projekt und seinen Einsatz noch sympathischer werden lassen.

vials

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